japan ruft - miterleben. austauschen. sonst nichts.

Die letzten Tage

27. Januar 2010

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So, nach mittlerweile 5 Tagen, beginne ich so langsam, mich hier besser einzuleben. Hier die Erlebnisse der letzten paar Tage in Kurzform:
Am Sonntagabend habe ich mich erneut in Richtung Shibuya aufgemacht, um mich mit dem Autor des Learn Japanese Podcast, den ich schon eine ganze Weile mehr oder wenig regelmäßig höre, auf einer kleinen Hörerzusammenkunft zu treffen. Treffpunkt des ganzen war die Pink Cow in Shibuya, eine kleine und extrem gemütliche Kneipe mit kleiner Bühne. Da japanische traditionelle Musik im Verlauf der Zeit immer mehr unter den Jugendlichen in Japan in Vergessenheit gerät (laut Auskunft de Besitzerin der Pink Cow - Tracy), setzt sich Tracy dafür ein, regelmäßige Japanische Kulturabende zu organisieren. So wurde der gesamte Abend mit Shamisen und weiteren exotischen Instrumenten untermalt und begleitet. Zusammenfassend kann man sagen, dass das wirklich einer der besten Abend war, die ich seit langem hatte, da ich zum einen sehr nette und interessante Menschen kennengelernt habe und ich mich zum anderen sehr willkommen gefühlt habe. Dieses Gefühl ist hier in Japan leider eines, dass ich bisher nicht so oft unter den Asiaten vermittelt bekommen habe, da man sich hier tagsüber hauptsächlich als das fühlt, was man richtigerweise auch ist: als ein Ausländer. Ich hoffe daher, dass wir in naher Zukunft erneut etwas zusammen unternehmen können.

Den gestrigen Tag habe ich daheim in meinem Borderless Gasthaus zugebracht und mich mit lernen, über schlechtes Feedback ärgern, Erholen vom vielen Wandern und mit anderen Leuten aus dem Gasthaus quatschen beschäftigt. Zuvor eine kleine Randnotiz: Vielen Dank an diejenigen, die mir konstruktive Kritik zukommen lassen haben - ich werde versuchen, diese in Zukunft zu berücksichtigen. Zu den anderen schreibe ich jetzt besser nichts weiter.

Zu den wichtigeren Dingen: Ich habe mir bereits zwei Lernbücher gekauft, welche ich beide uneingeschränkt weiterempfehlen möchte. Zum einen das Buch レベル別日本語多読ライブラリー, bei dem es sich um ein Paket aus 6 Kurzgeschichten nach Schwierigkeitsgraden unterteilt handelt, die relativ einfach und daher zügig zu lesen sind, ohne das man permanent mit dem Wörterbuch daneben sitzen muss und somit Frustmomente weitestgehend ausbleiben, und にほんご500問, bei dem es sich um ein Buch mit 500 Fragen zu schwer zu merkenden Kanjis, Grammtik und japanischen Ausdrücken handelt.

Nun zum heutigen Tag: Ich habe meinen ersten Schrein besichtigt. Alles in allem ein im Vergleich zum von mir als sehr hektisch und laut wahrgenommenen Alltagsleben ein wahrlich ruhiger und spiritueller Ort (zur Spiritualität hat sicherlich auch die Musik beigetragen, die während einer Hochzeit im inneren des Schreins ertönte). Dennoch fand ich es überraschend, wie „normal“ eine solche Anlage - von der Bauweise der Gebäude abgesehen - wirkt: großer Parkplatz direkt vor dem Eingang, viele japanische Touristen die auch Fotos schossen und Menschen die zum Altar voranschreiten, Geld in eine Truhe werfen, an einer großen Kordel ziehen, um die Glocke zu läuten, sich zwei mal verbeugen, dann zwei mal in den Hände klatschen und dann erneut ein weiteres mal verbeugen und dann einfach gehen. Alle weitere Eindrücke vermitteln die Fotos unten besser denke ich.

Gegen Abend habe ich mich dann mit einem Freund aus Bochum getroffen, um mich von Ihm ein wenig herumführen zu lassen. Wir sind zunächst planlos durch die Gegend gelaufen, haben gequatscht über dies und das und sind in seinen persönlichen Hass-Laden gegangen: Don-Quichotte. Ein Laden mit sehr engen Gängen, noch mehr Klimbims und Rammsch zu nicht mal besonders günstigen Preisen. Also quasi ein Nanu-Nana in übergröße mit mehr Warenvielfalt. Nach weiteren 10 Minuten sind wir dann entnervt aus dem Laden gestürmt.

Später waren wir dann noch Okonomiyaki Essen. Hier gibt es Tische mit warmen Grillplatten in der Mitte auf die man eine Masse aus Chinakohl, Ei, Mayo und einer Zutat seiner Wahl (bei uns Kimchi und Hühnchen) gibt. (Sollte ich Zutaten vegessen haben - man mag es mir verzeihen, ich habe nicht nachgefragt.) Sehr lecker! Abschließend sind wir dann erneut in das Tokyo Metropolitan Government Building gegangen, um das Panorama aus den Lichtern der Stadt zu genießen. Fotos zu schießen war leider nur schwer möglich, da das Licht aus dem Observatorium zu hell war und wir uns deshalb meist selbst in den Fenstern des Gebäudes sehen konnten... Schade eigentlich.

4 Kommentare

Martin sagt:

#1

Die ersten Tage sind anscheinen schnell rum gegangen. Bei den Bildern, die du eingestellt hast, könnte ich das verstehen. Sie sind auch für nicht Japan interessierte Leute beeindruckend. Übrigens, Jan habe ich jetzt per Foto kennen gelernt. Wo ist dein Antlitz?
Liebe Grüße

vor 15 Jahren

Echt nettes Blog, dass du hier eingerichtet hast. Hoffentlich bleibst du mehr am Ball wie ich mit meinem Blog, wobei meine Rückkehr nach Tokyo natürlich motiviert, wieder mehr zu schreiben. Evtl. kann man sich ja mal auf einen Izakaya-Abend treffen, da meine Kontakte in Tokyo bisher auch eher rar sind :)

vor 15 Jahren

Ike sagt:

#3

Mir gefällt dein Blog auch sehr gut (bin glaub ich durch ein Japan-Forum drauf gestoßen). Das Buch (das erste), was du erwähnst, habe ich mir auch schon angeschaut. Die Probeseiten sahen wirklich gut aus, allerdings ist das in Deutschland nicht zu haben bzw. sehr teuer. Ist das in Japan auch so teuer?

vor 15 Jahren

Lea sagt:

#4

Cool! Der Freund aus Bochum ist also Jan :) also, ich finde deine Bilder einfach Klasse! Ich war ja noch nie in Japan, aber jetzt hat man wenigstens einen Eindruck. Und der ist nicht schlecht ^^ was mir aufgefallen ist, es sieht alles so gepflegt aus! (War ja in China... kein Vergleich sag ich dir xD)
Eines Tages werd ich auch nach Japan gehen! Das nehm ich mir fest vor!
Weiterhin viel Spaß!!!
~Lea

vor 15 Jahren